Naturisten sind Menschen, die
das nackte Leben in und mit der Natur oder auch zu Hause lieben, nackt nur
für sich selbst sind, weil sie sich ohne Kleidung frei und wohl fühlen
und Natur pur erleben. Naturisten sind keine Nacktbader und keine Menschen, die
sich für andere zur Schau stellen oder andere begaffen.
Nach den großen Erfolgen des 1. Naturisten-Camp 2003
und des 2. Naturisten-Camp 2004
fand auch im Sommer 2005 ein weiteres Naturisten-Camp in der Nähe von Bonn
statt, damit Naturisten gemeinsam das freie und unbeschwerte Leben in der Natur
genießen konnten.
Die Kernzeit des 3. Naturisten-Camp 2005
war dieses Mal der ausgesprochen lange Zeitraum
von Montag, den 18. Juli, bis Sonntag, den 21. August 2005.
Auch für die Sommerferien 2006 ist geplant, ein
4. Naturisten-Camp durchzuführen.
Unser Wunsch ist die naturnahe und unvermummte (= nackte) Lebensweise in und mit der Natur.
Ganz bewusst wollen wir mit dem leben, was die Natur uns zur Verfügung stellt und auf
High-Tech-Campingausrüstung verzichten. Ganz nach dem Motto "back to the roots"
wollen wir zelten, Holz hacken für das Lagerfeuer, am Lagerfeuer kochen, gemeinsam
Lagerbauten aus Holz anfertigen usw. und in verschiedenen Interessengruppen Hobbys vorstellen,
die man auch und gerade nackt ausüben kann.
Das Gelände ist einen Hektar groß und bietet Platz für
gleichzeitig ca. 40 Personen. Trotz Stadtnähe traumhaft gelegen, mit
Blick auf das Siebengebirge, ist es völlig ruhig und naturbelassen.
Wie ich an anderem
Ort schon erwähnt habe, liegen mir "Kurzberichte" irgendwelcher Ereignisse
nicht - sie zu schreiben dauert mir zu lange. Darum schreibe ich mal wieder eine Art persönliches Tagebuch: Seit Monaten geplant - und nun ist es wirklich angesagt: Die Fahrt zum 3. Naturistencamp 2005 bei Bonn. Logistisch nicht ganz einfach: Julie ist noch bis Freitagnachmittag in Budapest (wo sie u.a. Schumi beim Trainings-Scheitern zuschaut). Das Wohnmobil steht ein paar Kilometer vom Flughafen entfernt. Also ich mit dem Auto zum Wohnmobil (genannt "Molly"), die eingekaufte Verpflegung und alles, was man fürs Camp braucht, verstaut. Dann zum Frankfurter Flughafen. Um 20:10 Uhr landet Julie mit dem Flieger. Um 20:20 Uhr sitzt sie neben mir im Auto. Jetzt darf jeder rätseln, wie sie das gemacht hat... Mittlerweile hat es zu regnen begonnen. Was heißt "regnen"? Es gießt. Es kübelt. Rein in die Molly, Schlüssel umgedreht und los. Wir wollen ja nicht zu spät kommen - Michael Z., der Organisator, hat uns schon gesagt, dass es mit einem Wohnmobil kritisch bei der Anfahrt werden kann. Von wegen "wenn’s regnet und aufgeweicht ist..." Nun ja. Und wenigstens ein Stündchen oder so wollen wir vielleicht noch was vom Abend haben. Das Navi sagt uns, dass wir viertel vor elf da sein werden. Es gießt. Un-glaub-lich! Es gießt derart, dass die Kiste immer wieder heftiges Aquaplaning zeigt. Und das mit etwa 3,5 Tonnen. Um uns herum, hauptsächlich vor uns, Blitz auf Blitz. Pünktlich um viertel vor elf fliegen wir in Bad Godesberg ein. Das Navi hat brav seinen Dienst getan. Genau am Beginn des beschriebenen Hohlwegs treffen wir Michael und andere mit Fahrrädern. Sie schieben und wissen warum. Wir haben gehofft, dass Michael bezüglich des rutschigen und engen Hohlwegs in Zweckpessimismus übertrieben hat. Hat er nicht. Eng, rutschig, Äste, die in der Nässe bis fast nach unten hängen. Julie spannt den ersten Gang ein und rollt mit der Fuhre hoch. Um uns, über uns kracht und peitscht es. Immer wieder paddeln die Vorderräder durch. Und nach etwa zwei Drittel passiert es: Nichts geht mehr. Der Weg ist so steil und rutschig, dass die Räder nicht mehr greifen.. Also zurück. Etwa 300 Meter im Dunkeln im Regen in der "grünen Hölle" rückwärts. Die Spiegel zeigen: Nichts. Nur Dunkelheit. Aber dann: Neuer Anlauf und diesmal mit mehr Schwung. Kennt jemand die "peitschende Weide" aus "Harry Potter"? Wie sie aufs Auto eindrischt? So geht es Molly. Unterwegs noch mal eine Unterbrechung, aber diesmal reichen drei Meter Zurücksetzen, um wieder eine griffige Spur zu finden. Und oben angekommen zweigt die Einfahrt im spitzen Winkel nach rechts rückwärts ab. Keine Chance zum Einbiegen. Also rückwärts hoch durchs Tor. Ich steige aus und will einweisen. Mato, unser Belgier, kommt runter und tut das gleiche. Julie bugsiert die Karre bis genau ins Tor hinauf, wobei das weit überhängende Heck versucht, die Asphaltreste des ehemals befestigten Weges zusammenzuschieben. Und dann stehen die Vorderräder in einer Lehmkuhle. Schnurrrrrrr - Durchdrehen. Nichts geht mehr. Zwar steht oben ein Landrover zum Zerren zur Verfügung, aber es fehlt ein geeignetes Seil. Michael trommelt die Mannschaft zusammen, wir zwängen uns am WoMo vorbei nach unten und schieben. Welch Wunder: Tatsächlich bewegt sich die Fuhre. Rutscht, schlingert, aber quält sich bergauf. Großes Hallo! Das Suchen eines einigermaßen waagerechten Platzes und das Einrangieren sind dann schnell erledigt. Alle haben die Füße reichlich hoch voll Schlamm. Nun ja, wir sind da. Viel passiert an diesem Abend nicht mehr. Es ist einfach nicht das Wetter für eine rauschende Ballnacht. Nicht lange nach Mitternacht liegen wir im geräumigen Heckbett, nachdem wir uns natürlich fragen lassen mussten, was das denn noch mit "Naturismus" zu tun habe... Morgens schälen wir uns aus den Federn, taumeln hinaus und mitten hinein in eine fröhliche Runde biertrinkender FKKler. Naturismus? Frühstück. Es gibt zwar "Frischwasser" auf dem Platz, aber kein "Trinkwasser". Na, wir haben etwa 100 Liter im Tank. Das reicht auch für andere Anwesende zum Kaffee- und Teekochen. Und sogar für mich zum Duschen. Natürlich heiß - man hat’s ja. Und mir bringt es Schelte vom Känguruh ein: "WEICHEI!" - und das bezieht sich nicht auf das Frühstücksei. Irgendwann verhaltene Aufregung. Ein Raunen geht über den Platz: "Pan meets Lilith" alias Rainer kommt. Und jeder wartet jetzt auf den Showdown zwischen uns. Eine angetäuschte Klopperei löst sich nach drei Sekunden in ebenso herzhaftem wie herzlichem Gelächter. Für 11 Uhr ist Sammeln angesagt für die große Eifel-Wanderung. Michael Regenmacher gibt Parole aus sowie auch schon eine Anfahrtskizze. Wir wollen nämlich um Punkt (!!!) elf Uhr losfahren zum Parkplatz des Radioteleskops am Effelsberg. Dort wollen noch andere Wanderer dazustoßen, und um 12:30 Uhr wollen wir losmarschieren. Erst zu einer kleineren Runde von etwa 4,5 Kilometer, anschließend, wer mag, noch zu einer etwas größeren von 6,5 Kilometer. Schon bei der Radtour in Karlsruhe bemerkte ich, dass bei Gruppen Zeitangaben ihre numerische Aussage verlieren und einen unverbindlichen Vorschlagscharakter annehmen. Aber so extrem? Wir sind nicht viele, wir passen in vier Autos. Aber es dauert eine geschlagene Stunde, dass wir endlich um 12 Uhr abfahren können. High Noon für Lahmärsche. Es ist wirklich nervenaufreibend.. Schon in Bad Godesberg splittet sich der Konvoi. Wir fahren mit Horst dem Johannes hinterher, der ob seiner Zielstrebigkeit den Eindruck vermittelt, er habe ein Navigationsgerät an Bord. Nach einer Dreiviertelstunde melden sich die anderen am Handy, wo wir denn bleiben. Für die paar Kilometer brauchen wir eine geschlagene volle Stunde. Auf dem Parkplatz angekommen, stellen wir zu unserer Freude fest, dass noch viele andere Leute gekommen sind. Insgesamt fast 40 Teilnehmer. Auch Anita und Wolfgang, die Herausgeber des Nacktiv-Buches, die ich so gerne hatte kennenlernen wollen. Michael Regenmacher stellt fest, dass wir eine Stunde hinter der Zeit sind, dass wir das aber mühelos wieder reinholen könnten. Und er stellt fest, dass wir weit mehr sind als er gedacht hatte. Ein Satz, der sich wie ein roter Faden durch den ersten Teil der Wanderung ziehen wird. So etwa eineinhalb Kilometer gemischte Strecke - Wiese, Waldweg (sehr vermatscht), Asphaltstraße zum Eingang des Teleskops. Auf einer Wiese erklärt Michael schon einiges zum Bau und zur Bedeutung der Schüssel. In der Pförtnerloge amüsiert sich ein junger Mann über uns Nackerte. Michael holt aus zu Urknall, Hintergrundrauschen, Schwarzen Löchern, Neutronensternen, Pulsaren und außerirdischen Intelligenzen (man wäre ja schon froh, wenn man mehr innerirdische hätte...). Das Rauschen führt er per CD vor. Ein tragbarer CD-Player mit zwei Ohrhörern für 40 Leute. Nun, wie gesagt, sein meistgebrauchter Satz: "Ich habe wirklich nicht mit soooo vielen Leuten gerechnet." Dann verteilt er noch Unterlagen zu dem Erklärten. Nicht jeder kann ein farbiges Exemplar erhalten. Zitat: "Ich habe wirklich nicht..." Sogar kleine Stärkungs-Snacks hat er mit. Ob es reicht? "Ich habe wirklich nicht..." Wegen der doch fortgeschrittenen Zeit nehmen wir den gleichen Weg zurück. Auf dem Parkplatz Sammeln zur zweiten Runde. Übrigens stößt sich niemand der doch zahlreichen sonstigen Besucher auf dem Parkplatz an unserem "Outfit". Es sind noch weitere Leute hinzugekommen. Wir zählen genau 42 Personen. Rekord. An einem Imbisskiosk (großes Hallo) vorbei über eine große Wiese - und da passiert es: An einem scharfen Stein schlitze ich mir ziemlich tief die rechte Fußsohle auf. Ich habe noch die warme Dusche mit dem unweigerlichen "WEICHEI!" Julies im Kopf. Nichts anmerken lassen und weiter. Vorwiegend durch den Wald, durch tiefen Schlamm (einige verlieren ihre Schuhe) und über Stock und Stein. Es ist nicht kalt, aber auch nicht arg warm. Richtig frieren tut aber keiner. Hin und wieder tröpfelt es ein wenig. Michael erzählt, dass wir irgendwann durch einen Bach müssen. Ob wir denn auch Badehosen dabeihaben. Running gag, der immer wieder gut kommt. Ein paar Mal machen wir Rast - mal auf einem Weg, mal auf einer Wiese. PmL beginnt seine Heiligen-Personality-Show, die von da an nicht mehr abebben wird. Er lässt sich erst mal als im tiefen Gebet Versunkener mit der Teleskopschüssel im Hintergrund als Heiligenschein ablichten. Geil! Witzig! Hinreißend gehaltvoll! Auf dem Rückweg entdeckt PmL unterhalb des Wegs ein Schlammloch. Schlamm und das Geschmodder damit ist ja seine eigentliche Leidenschaft. Also nix wie runter. Natürlich nicht ohne vorher einen Teilnehmer in die Bedienung seiner Kamera einzuweisen. Geniestreiche müssen ja schließlich der Nachwelt überliefert werden. Und für PmL ist alles Geniestreich. Sobald es von ihm kommt. Jetzt will er im Schlamm balgen. Anita muss herhalten. Und sie klettert tatsächlich runter. Nach kurzem Zögern auch Wolfgang, Ray und schließlich auch Julie. Letztere hält sich allerdings doch lieber zurück. Der Schlamm ist gespickt mit spitzen Ästen. Und nachher wäre sie noch perforiert an Stellen, wo es nicht hingehört. Wäre doch schade drum. Ein Teil der Gruppe ist inzwischen weitergelaufen - der Rest verfolgt andächtig das Geschehen weiter unten. Den Vorausgelaufenen wird es irgendwann zu blöd, und sie schicken eine Suchmannschaft. Das Rinnsal unten reicht nur unvollkommen, um die Schlammbada-Protagonisten zu säubern. Also trocknen lassen. Und auf der nächsten Wiese schmeißt sich PmL dekorativ ins Gras und wälzt hingebungsvoll den Schlamm ab - bis ihm jemand zuruft: "Du kannst aufhören, es fotografiert keiner!" Ich bin froh, am Parkplatz anzukommen. Mein Fuß schmerzt jetzt doch heftig. Für die Rückfahrt brauchen wir nicht mal halb so lange. An einer Stelle entdeckt Julie ein in ihrem/unserem Sinnen wunderbar geeignetes Wandergebiet (wir bevorzugen Wanderungen in offenem Gelände. Wald mögen wir nicht so arg). Das merken wir uns für den nächsten Tag. Fürs abendliche Grillen brauchen wir noch ein paar Sachen. Der Lidl in Bad Godesberg hat noch geöffnet. Er liegt direkt bei der Moschee, zu der Deutschlands wohl heftigst fundamentalistische Moslems angesiedelt sind. Das ganze Viertel wird von dieser schier unerträglichen aggressiv-verbissenen Atmosphäre beherrscht. Hier ist der Ort, wo sich Deutschland vor dem Islamismus duckt. Und hier ist der Ort, wo wir einkaufen: Die Männer alle barfuß mit kurzen Hosen, Julie mit einem kurzen Netzhemd. Den Vogel schießt Horst ab: Er stellt fest, dass er seine Hose im Kofferraum hat und steigt kurzerhand nackt aus, um sich die Hose zu holen. Ein Wunder, dass kein Halbmond auf uns niederstürzt. Drinnen viele "zugeknöpfte" Frauen sowie Männer, denen die Kinnlade runterklappt. Ein kleines türkisches Mädchen strahlt vergnügt über beide Backen und winkt uns fröhlich zu, als wir wieder losfahren - natürlich nackt (wir, nicht das Mädchen). Ich wünsche ihm, dass es sich diese Fröhlichkeit noch lange bewahrt. Frauen haben da nichts zu lachen. Kurz danach sind wir wieder im Camp. Britta und Ray erfreuen uns mit dem Entschluß, ebenfalls eine Nacht im Camp zu bleiben. Grillen ist angesagt. Rustikal mit einem Dreibein über einem lodernden Holzfeuer. Julie und ich sind wieder die versauten: Wir stellen einen Campingtisch hin und unseren Gasgrill daneben. Das soll Naturismus sein? Nun, wir grillen unsere Steaks, während nebenan die anderen ihre Würste einäschern. Wir bleiben auch nicht allein an unserem Tisch........ Nach dem Essen aber hocken wir alle zusammen rund ums Feuer. Es ist wieder recht kalt geworden. Man friert am Rücken, während man sich das Epilieren der Beine sparen kann, weil einem die Glut die Beine absengt. Ich friere. Ich ziehe mir was an. Kleidung. Julie: "WEICHEI!" Es ist eine fröhliche Runde. Und der Abend mündet - na klar: Im Heckbett des Wohnmobils. Wolfgang und Anita wollen am nächsten Tag wiederkommen, und wir wollen gemeinsam noch etwas unternehmen - Wanderung oder Radtour oder sonst was. Der nächste Tag beginnt, wie der Abend geendet hatte: Kalt. So um die 14 Grad. Wir "nehmen das Frühstück" mit Gästen im gemütlichen Wohnmobil bei heißem Kaffee und Müsli und Baguette und Eiern und Schinken und... Ist das noch Naturismus? JA! Britta und Ray ziehen weiter nach Norwegen. Anita und Wolfgang kommen, und wir beschließen, gemeinsam mit Horst, Hanne, Stefan, Ohlala und PmL die Gegend zu erwandern, die wir tags zuvor ausgeguckt hatten. Nun ja, PmL will lieber in eine andere Ecke mit "Höhlengedöns" oder so. Es interessiert aber nicht weiter. Ein großer Teil der anderen "Lagerinsassen" zieht es vor, sich in eine Sauna zu begeben. Es kommen noch ein paar Leute, bauen ihr Zelt auf. Irgendwelche anderen Nationalitäten - aber zu einem Kontakt kommt es nicht mehr (warum, folgt später). Und dann geht wieder das Palaver los, wer wann wo und warum und ... Heiliger Bimbam! Mir reicht es, und ich bestimme: Um 13:30 Abfahrt. Punkt. Es geschieht ein Wunder: Um exakt 13:35 rollen wir vom Platz. Na also - geht doch! Julie schaut mich ganz verwundert an. So kennt sie mich gar nicht. Kolonnenfahren mit 2 (in Worten: zwei) Autos ist schon arg kompliziert. Und es gelingt es, uns zu verlieren. Na ja, schließlich treffen wir uns wieder. Direkt an einer belebten Bundesstraße finden wir einen Parkplatz - und exakt beim Aussteigen schüttet es mit kalten Windböen. Als das nachlässt, gehen wir einfach los. Die Mehrheit angezogen. Nach 100 Metern kommt die Sonne raus, und die Klamotten verschwinden in den Taschen und Rucksäcken. Mein Fuß schmerzt. Ich lasse mir nichts anmerken. WEICHEI? Nö. Eine Ansiedlung mit großem Reiterhof umgehen wir knapp - also halb durch. Kurz danach die als Fotomotiv beliebten Heu-Rundballen. Erst mal die Weiber rauf. Sind ja wirklich hübscher zu fotografieren. Dann folgt die wirkliche Inszenierung. Soll heißen: PmL rauf. Mit entsprechenden Fotografieranweisungen. Eine Reiterin kommt den Weg hinauf und unterbricht zum Glück die Fotosession: Ihr Gaul scheut vor den Personen auf den Ballen. Alle runter, und der Sauerbraten traut sich vorbei. Wir kommen nicht weit. Da steht eine einsame Badewanne (!) am Wegesrand. Stichwort: Fotomotiv. Julie und ich lassen uns ablichten, wie wir (virtuell) wie in einem Kanu über den Weg staken. PmL kommt wieder mit seinen Madonnen- und Heiligendarstellungen. Ich komme unglückseligerweise auf die skurrile Idee, die Badewanne hochkant an einen Baum zu stellen und wie einen Madonnen-Bilderstock zu nutzen. PmL tobt sich aus. Tobt sich aus. Tobt sich aus. ......... Nach etwa drei bis 78 Stunden (wie es mir vorkommt), ziehen wir weiter. Und kommen nach einer nicht allzu langen Strecke zu einer Grillhütte mit einem großen Grillkamin und einer Gittertür davor. PmL beginnt sofort, ein Fotoshooting mit dem Thema "Hänsel und Gretel" zu choreographieren. Er selbst ist der (leidende) Hänsel.. Nach weiteren 2 bis 37 Stunden (wie es mir vorkommt), lasse ich eine quer durch den Wald schallende "dezente" Kritik los, die PmL erstaunlich schnell aufgreift. He - es geht weiter. Aber nur wenige hundert Meter, und es beginnt wieder zu schütten und kalt zu winden. Anita hüllt sich in ihr Häkeltop, und Julie gesellt sich in ihrem Netzhemdchen hinzu - was weitere nette Fotomotive ergibt. Solange es regnet. Jetzt aber nur noch zurück zu den Autos. Wir haben in über drei Stunden gigantische sieben Kilometer geschafft! Ein vorbeikommendes Auto hält unseretwegen, und eine junge Dame lässt es sich nicht nehmen, uns zu fotografieren. Zurück im Camp stellen wir fest, dass die "Nachzügler" ihr Zelt wieder abgebaut und die Flucht vor dem miesen Wetter ergriffen haben. Wir setzen uns zu einem heißen Cappuccino in die Molly - und wir bleiben nicht lange allein. Rasch ist die Bude voll. Ein Teil muss stehen - aber immer noch gemütlicher als draußen in der Kälte zu sitzen. Es ist wirklich toll - Julie muss viel aus ihrem Erfahrungsschatz preisgeben. Wir schauen Fotos an. Aber irgendwann geht es wieder raus. Schon vormittags wurde Parole ausgegeben, einen morschen Baum zu stutzen und für neues Feuerholz zu sorgen. Also ran. Natürlich greift sich Julie die Säge und legt auf der Leiter los. Bald fällt der dicke Ast und wird nach und nach fachmännisch zerlegt. Schließlich wird es wieder Essenszeit, und wir scharen uns ums neu belebte Lagerfeuer. Na ja, diesmal grillen wir unsere Würste auch über dem Feuer. Die Saunagänger sind inzwischen zurückgekehrt.. Ist Sauna eigentlich Naturismus? Zu allem Überfluß schwingen sich einige ins Auto und fahren zum Chinesen essen. Langsam und mit vorrückender Stunde dezimiert sich unser Häuflein, und wir paar verbliebenen halten uns mit Witzeerzählen über Wasser. Und mit Bier. Ich nicht - was das Bier angeht. Jetzt kommen auch die "Chinesen" zurück und reihen sich in die feuchtfröhliche Runde mit ein. Julie und ich wollen am nächsten Morgen sehr früh los direkt zur Arbeit, und darum müssen wir noch abends alles putzen und zusammenräumen. Ich muss noch den Grillrost am Wasserbecken spülen, was mir prompt einen Anschiß einbringt, weil ich dazu in der Hütte eine Lampe anmachen muss. Damit zerstöre ich natürlich die ganze deutsche Romantik. Man schluckt am liebsten gemütlich. Nach ein paar Minuten ist auch diese Klippe umschifft, und wir kuscheln uns wieder ins Heckbett. Der Wecker klingelt viel zu früh, und das ganze Lager ist im tiefsten Dornröschenschlaf. Wir haben die Wahl zwischen zwei Übeln: Vorwärts mit der Molly die Ausfahrt runter, dann müssen wir von der Weggabelung aus den gaaaaaaaanzen langen Hohlweg rückwärts rausfahren. Oder rückwärts durchs Tor runter. Aber: Durch das jetzt umgedrehte Gewicht würde das Heck vermutlich arg heftig aufsetzen. Und wenn’s dann nicht weitergeht - vorwärts kommen wir dann nie wieder hoch aufs Gelände, und dann stecken wir echt fest. Also die erste Variante. Julie zirkelt also mehrere hundert Meter fast ohne Sicht nach unten hinaus. Tschüß - wir müssen zurück. Es ist kalt. Ich mache die Heizung an. Werner P.S.: PmL ist ein wirklich netter Kerl. Eine unsägliche Nervensäge kann er sein. Aber ein netter Kerl. Quelle: Beitrag im Forum FKK-Freun.de |
Während wir
uns im letzten Jahr als Wanderziel einen der erloschenen Vulkane hier in
der Eifel fast vor regenmachers Haustür - ausgesucht haben, um
einen Blick in Richtung des Erdinnern zu riskieren, wollen wir diesmal unseren
Blick gen Himmel erheben.
In einer kleinen familiengerechten
Nacktwanderung können wir eines der Radioteleskope besuchen. Mit diesem
beweglichen Teleskop werden die Reststrahlung des Urknalls, Radiosignale
von Sternengeburten und von explodierenden Sternen gemessen. Wir werden bei
dieser Gelegenheit dem kosmischen "Radioprogramm" lauschen und dabei auch
eine Entdeckung machen können, für die es noch vor wenigen Jahren
den Nobelpreis gab. Dieses Mal teilen wir die Nacktwanderung in zwei Einzelwanderungen auf (Teil A und Teil B). Beschreibung für Teil A: Wir spazieren auf Feld- und Wiesenwegen am Waldrand, gefolgt von einem sehr kurzen Teerweg, der uns zügig ins Tal führt. Dort gelangen wir nach einer kurzen Wiesenstrecke, längs eines Baches zum Fuße des Teleskops. Vom Parkplatz bis zum Teleskop sind es in etwa 1,4 km. Am Teleskop müssen wir uns zumindest für ein paar Minuten einen verrückten Astronomen anhören. Dann aber geht es durch das Tal in einen Waldweg hinein und an einem Hochsitz vorbei. Später überqueren wir den Bach und verlassen den Wald. Über einen befestigten Wirtschaftsweg geht es wieder aufwärts und dann immer "am Wald lang" sehr langsam ansteigend wieder in Richtung Parkplatz. Auf diesem Weg kommen wir an einem Zirkuswagen und an einer Pferdekoppel vorbei. Bei einem Kilometerstand von ca. 4,3 erreichen wir wieder den Parkplatz. Insgesamt könnte das in etwa 1,5 2 Stunden dauern. So gesehen kann man es vielleicht nicht einmal Nacktwanderung nennen, es ist wohl eher ein Nacktausflug und statt von "nacktwandern" müsste man eigentlich von "nacktspazieren" sprechen, aber ich will natürlich, dass insbesondere Familien den Samstag in guter Erinnerung behalten. Am Parkplatz besteht dann die Möglichkeit zur Rückfahrt, oder zur Ergänzung durch eine kleine Rundwanderung (Teil B). Beschreibung für Teil B: Über einen Wirtschafts- und Wiesenweg, der später zum Waldweg wird, gelangen wir auf einem wenig begangenen Wanderweg wieder "ins Freie", streifen einen Waldgarten, wo es kurzzeitig bergauf geht und folgen dann dem langsam wieder abfallenden Weg durch den Wald. Wir überqueren einen Bach, gelangen wiederum in ein Wiesental und kommen auf unserem Weg zu einem geeigneten Rastplatz an einem Fischteich vorbei. Über einem langsam aber stetig ansteigenden Waldweg gelangen wir wieder in den Bereich des Parkplatzes. Die Länge der zweiten Teilstrecke B beträgt etwa 6-7 km. In jedem Falle wird aber auch diese Teilgruppe die Rückfahrt vom Parkplatz spätestens in den späteren Nachmittagsstunden antreten können. Erst einmal wurde die Geduld der 42 Nacktwanderer und -innen auf eine harte Probe gestellt, denn eine kleinere Teilgruppe war auf der Hinfahrt zum vereinbarten Treffpunkt - einem Parkplatz nahe dem Radioteleskop - irgendwie auf die falsche Autobahn gebeamt worden, sodass sich der Beginn deutlich verzögerte. Als es dann aber endlich los ging, sind die Nackten bei gutem Nacktwander-Wetter über Feld- und Wiesenwege und einer kleine Teerstraße ins Tal zum Fuß des Teleskops gewandert. Dort bemühte sich regenmacher in der Rolle eines Bananenverkäufers, so wie es die Marktschreier vom Hamburger Wochenmarkt machen, das Teleskop an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Diejenigen, welche über sehr gute Ohren verfügen, konnten dem ältesten Radioprogramm der Welt lauschen (13 Milliarden Jahre). Von ko(s)mischen Staub- und Alkoholwolken war die Rede. Und anderen seltsamen Dingen. Unmöglich der Mensch - jedenfalls ging es danach wieder auf kürzestem Weg zum Parkplatz zurück, wo dann gegen 15:00 Uhr der zweite Teil der Nacktwanderung begann. Es ging abermals über Felder in einen Waldweg hinein, der uns dann aber wieder ins "Freie" führte. Steil an einem Waldgarten vorbei und dann nach einer kurzen Strecke wieder in den Wald. Über teilweise begraste Waldwege ging es von der anderen Seite ins Tal. Dort machten wir auf einer großen Wiese nahe bei Fischteichen Rast. Nachdem wir über Wiesen noch einmal in Richtung Teleskop gegangen waren, führte uns der Weg wieder den Berg herauf an einem Schlammloch vorbei, in Richtung Parkplatz, den wir gegen 18:30 Uhr wieder erreichten. Sonderlich viel Begegnungen gab es nicht. Beschwerden von den Leuten am Imbissstand beim Parkplatz, der wegen der vielen Nackten von Passanten schon für einen Naturisten-Parkplatz gehalten wurde, gab es jedenfalls nicht. Na ja wir müssen ehrlich sein. Tatsächlich hat sich eine Frau bei uns beschwert. Bitterlich beschwert. Warum wir ihr nicht rechtzeitig Bescheid gegeben haben. Sie wäre doch gerne mitgekommen. Unter der 42 Teilnehmern und -innen waren etliche das erste Mal bei einer solchen Veranstaltung dabei. Da kann ich nur hoffen, dass sich niemand von ihnen durch den verspäteten Beginn und die daraus folgenden Änderungen im Ablauf von einer Teilnahme an weiteren Nacktwanderungen abhalten lässt. Alle Grüße michael regenmacher® P.S.: Mein ehemaliger Chef, der uns beim Teleskop begegnete, hat sich Samstag Abend bei mir erkundigt, wo ich denn die vielen Nackten her habe. Quelle: Beiträge im Forum Wald-FKK |
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